Cécile & Oskar Vogt: Leben, Werk und ihr Beitrag zur Epileptologie

Cécile Vogt (geb. Mugnier) und ihr Mann Oskar Vogt waren ein bemerkenswertes Forscherehepaar, das in ihrer jahrzehntelangen wissenschaftlichen Partnerschaft in erstaunlicher Parallelität wirkte. Diese Parallelität zeigt sich im Studienweg, dem Promotionsthema und ihren neurowissenschaftlichen Aktivitäten, die sie gemeinsam über 60 Jahre unternahmen: Sie hatten ähnliche Lebensdaten, beide studierten in Paris bei damaligen Berühmtheiten, sie bei Pierre Marie, er bei Jules Joseph Dejerine und Augusta Dejerine-Klumpke. Beide bearbeiteten in der Dissertation eine Thematik zu zerebralen Fasersystemen. Sie forschten dann zusammen über Jahre an Aspekten der zerebralen Lokalisation (Zytoarchitektonik, Myeloarchitektonik und Elektrostimulation) und weiteren Themen. Sie begründeten mehrmals ein eigenes Institut, erst in Berlin, dann in Titisee/Neustadt bei Freiburg, und beide waren mehrmals für den Medizin-Nobelpreis nominiert. Trotz dieser Werdegänge und ihrer bahnbrechenden Erkenntnisse sind Vielen heutzutage die Namen der Vogts oder ihre Arbeiten kein Begriff mehr. Dass Cécile Vogt eine der ersten Frauen war, die in Deutschland approbiert wurde (zu einer Zeit als Frauen in Preußen nicht einmal Medizin studieren konnten), die akademischen Rang erreichte, die als eine der ersten Frauen für den Nobelpreis nominiert wurde, ist nahezu vergessen, wenngleich ihr Porträt eine Briefmarke der Bundespost ziert. Unter Umständen ist Oskar Vogt noch dafür in Erinnerung, dass er einst Lenin’s Gehirn untersuchte – dies ist auch heute noch unter den ersten Treffern, wenn man Vogt googelt. Dagegen sind andere Namen, obgleich sie engste Verbindungen mit den Vogts aufweisen, heute noch in aller Munde, allen voran Brodmann und seine berühmte Lehre von den Rindenarealen [4, 84, 85], welche er im Labor der Vogts erarbeitete.

Biographische Skizzen

Oskar Vogt (Abb. 1) wurde am 06.04.1870 in Husum geboren und starb am 31.07.1959 in Freiburg i. Br. Schulbildung, Studium ab 1888 und früher Werdegang führten ihn durch verschiedene Fächer (u. a. Psychologie, Zoologie, Interesse an Darwin), an verschiedene Orte (Kiel, Jena, Leipzig, Zürich, Paris), brachten ihn v. a. aber in Kontakt zu Persönlichkeiten der Wissenschaft dieser Zeit, die ihn beeinflussten und beeindruckten: Walther Flemming, Ernst Haeckel, Max Carl Fürbringer, Otto Binswanger, Eduard Flechsig, Auguste Forel, Jules Dejerine. Er promovierte 1894 über Fasersysteme des Balkens. Mit seiner zukünftigen Frau Cécile zog er nach Berlin, um dort gemeinsam das eigene Institut zu gründen, das im Weiteren zum Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung wurde, dessen Direktor er ab 1914 war. Im Rahmen ärztlicher Tätigkeit in Alexandersbad traf er Korbinian Brodmann. Dort entstanden auch die Kontakte zur Krupp-Familie, deren beratender Arzt er war und die die wissenschaftliche Arbeit der Vogts mehrfach entscheidend förderte. Früh übernahm er von Forel die Herausgeberschaft der Zeitschrift für Hypnotismus, später umbenannt in Journal für Psychologie und Neurologie, in dem sehr viele der eigenen Arbeit der Vogts erscheinen sollten.

Abb. 1figure 1

Oskar Vogt, 1943. (Cècile und Oskar Vogt Institut für Hirnforschung; www.thecharnelhouse.org [17])

Cécile Vogt (Abb. 2) wurde am 27.03.1875 in Annecy/Frankreich geboren und starb am 04.05.1962 in Cambridge/England. Als eine von wenigen weiblichen Applikantinnen studierte sie mit 18 Jahren früh Medizin in Paris, arbeitete ab 1896 am Hospital Bicêtre und promovierte 1900 neuroanatomisch. Dort traf sie Oskar, den sie 1899 heiratete und mit ihm ging sie nach Berlin. Die Vogts hatten zwei gemeinsame Töchter (Marthe 1903–2003, Margeruite 2013–2007), die beide bekannte Forscherinnen wurden. Die gemeinsame Arbeit des Paars in der eigenen Institution florierte bald. Die Vogts, v. a. sie als Frau, sahen sich Widerständen ausgesetzt: C. Vogt wurde der Zugang zu Kongressen erschwert und kein akademischer Werdegang ermöglicht. Sie war aber eine der ersten Frauen, die in Deutschland approbiert wurde, sie erreichte Direktorenrang am Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) und war neben Lise Meitner (Kernphysik) lange die einzige Frau in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und sie war eine der ersten für den Medizin-Nobelpreis nominierten Frauen [22]. In einer Zeit, in der es für Frauen äußert schwer war, zu studieren oder zu forschen, erreichte sie durch ihre Leistungen und in kongenialer Zusammenarbeit mit Oskar hohes Ansehen.

Abb. 2figure 2

Cécile Vogt am Mikrotom in ihrer Berliner Wohnstube. (2018 Wellcome Collection; aus Satzinger 2011 [54])

Viele persönliche Einblicke über die Vogts sind durch die Lektüre von Beiträgen von Weggefährten, Schülern und Gästen erhalten. Webb Haymaker, bedeutender US-Neuropathologe und u. a. langjähriger Leiter am Armed Forces Institute of Pathology (AFIP)/Washington D.C., war zu Gast bei den Vogts und schrieb über Cécile’s Wesen:

„Sie hatte den Savoir-vivre, die angemessene Veranlagung, die geschwinde Auffassungsgabe und den schnellen Witz, die Logik und das Lächeln, das keinen wirklichen Widerstand gegen ihren Willen zuließ, eine seltene Liebenswürdigkeit, die alle in ihren Bann zog.“ [15, 83]

In 1951 konstatiert er über beide: Das geniale Ehepaar („a pair of savants“) habe die Neurologie in ihre aktuelle Position gebracht, er vergleicht ihre Bedeutung mit der des Ehepaars Curie für deren Fachgebiet [14]. Neben der Breite und Tiefe der neurologischen Studien beschreibt er sie als neugierige und interessierte Naturforscher: So sammelten und studierten sie Hummeln und Insekten [25], bereisten viele Teile der Welt – was an Darwin erinnert. Sie seien äußerst disziplinierte Arbeiter mit festem Tagesablauf und markantem Charakter gewesen [14]. Die Wesenszüge Oskars werden oft als wesentliche Gründe für Dissonanzen zwischen ihm, der akademischen Welt, Fachkollegen oder Mitarbeitern genannt [2, 83]. Für einige abschätzige Meinungen waren sicherlich auch persönliche Gründe ausschlaggebend, so bei Flechsig, der – sicher im Zusammenhang mit persönlichen Vorfällen [83] – zitiert wird, O. Vogt sei eine:

„pathologische Persönlichkeit, ein Degeneré … auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Hirnlehre … beinahe lächerliche Figur, ungeheuer eingebildet, ohne jedes tiefere Wissen …, ein reiner Schwätzer“ [83]

Dass Oskar Vogt „besonders“ gewesen sein muss, liest sich sehr schön heraus aus einer Erinnerung von Auguste Forel, bei dem er früh arbeitete:

„Im Juli 1894 besuchte mich ein junger Arzt namens Dr. Oskar Vogt. Er bat mich, meine Kliniken, meine Vorlesungen und mein Laboratorium (letzteres war allerdings, wie gesagt, bedenklich verödet) besuchen zu dürfen und sagte mir etwa folgendes: Herr Professor, ich habe ziemlich viel hirnanatomische Studien gemacht, speziell über den Fornix (einen Gehirnteil), und ich habe gefunden, dass Sie sich da sehr geirrt haben. Ich möchte Ihnen die Sache zeigen. In der ersten Sekunde kam mir diese Art, sich bei mir einzuführen, etwas sonderbar vor, und ich hatte einen Augenblick inneren Ärger; doch ließ ich es nicht merken und sagte zu ihm: ‚Nun gut, wir wollen die Sache zusammen anschauen und wenn Sie recht haben, sollen Sie meine Irrtümer nur gründlich und ungeniert widerlegen.‘ Er zeigte mir in der Tat eine ganze Reihe sehr guter Gehirnpräparate, und ich musste mich überzeugen, dass er recht hatte. Seine ungeschminkte Art und vor allem seine wissenschaftliche Objektivität imponierten mir sehr, da sie wohltuend mit den gewöhnlichen höflichen Schmeicheleien oder Lobhudeleien kontrastierten, so dass wir bald gute Freunde wurden“ [83]

Die feingeweblichen Arbeiten der Vogts waren qualitativ sehr hochwertig. Die Großflächenschnitte [68, 70], präpariert mit Methoden von Nissl und Weigert, beeindruckten viele. Schon 1904 wurden sie auf der Versammlung der Anatomischen Gesellschaft mit Bravorufen bedacht [23]. Im Vordergrund, v. a. bei Ehrungen, stand oft O. Vogt, wenngleich klar gesagt werden kann:

„Cécile und Oskar Vogt haben nahezu alle … Arbeiten gemeinsam verfasst und nennen stets den Namen von Cécile an erster Stelle. Ihr Werk kann nur als ein gemeinsames betrachtet werden; Ihre Biographien bilden eine Biographie“ [50]

Vogt’sche Neurowissenschaft in Berlin: von der „Neurologischen Centralstation“ zum „Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung“

Oskar Vogt hatte früh die Vision und den Plan, eine eigenständige neurologische Einrichtung mit wissenschaftlichem Anspruch aufzubauen, und setzte diese frühzeitig privat in Berlin um. Die Ideen dahinter finden sich von ihm publiziert (z. B. [66, 67]). Vorbilder dafür waren u. a. die „Zoologische Station Neapel“ [55], einer damals für (Meeres)biologie legendären Einrichtung und auch das Obersteiner-Institut in Wien [61]. In ihrer Privatwohnung begannen neben einer nervenärztlichen Praxis erste Arbeiten, die sich der zerebralen Lokalisationsforschung widmeten mit Methoden der Zytoarchitektonik, Myeloarchitektonik und Stimulationsexperimenten an Tieren. Bewusst war diese Institution („Neurologische Centralstation“) außeruniversitär geplant worden [55], Bemühungen um Unterstützung trafen länger auf universitäre Widerstände [55]. Eine Starthilfe kam von Pierre Marie, der 30 Gehirne zum näheren Studium stiftete [14], sie sollen ein Hochzeitsgeschenk gewesen sein [29, 83]. So wundert es nicht, dass sich das junge Paar auf dem berühmten Hochzeitsfoto mit dem Hirnmikrotom fotografieren ließ (Abb. 3).

Abb. 3figure 3

Hochzeitsphoto. (Cècile und Oskar Vogt Institut für Hirnforschung; aus Meier [33])

Früh gesellte sich Brodmann hinzu, den Vogt aus ärztlicher Tätigkeit in Bad Alexandersbad kannte, und der in den Jahren ab 1901 seine später berühmte Zytoarchitektonik der Großhirnrinde erarbeitete [4]. Es müssen sehr besondere Verhältnisse gewesen sein in dieser Wohnung mit improvisierten Bedingungen unter Mithilfe von angelernten Präparatorinnen [55, 83] – das Ganze im Kontext des haushaltlichen und gesellschaftlichen Alltags der Vogts.

Es heißt, die Tiere (z. B. Affen), an denen Untersuchungen und Experimente stattfanden, seien auf dem mit Netz überspannten Balkon gehalten worden, was zu Beschwerden aus der Nachbarschaft geführt habe [14, 61]. Es wird erinnert:

„Während Affen auf dem Balkon turnen (wichtig für die Arbeiten über umschriebene Funktionsgebiete des Gehirns), während menschliche Gehirne (gelegentlich solche von Selbstmördern oder Hingerichteten) in verhüllten Paketen ins Haus getragen werden, sitzt in den nervenärztlichen Sprechzimmern die Berliner Gesellschaft, Politiker, Schriftsteller, Dichter, Schauspieler, Weltdamen.“ (Zitat der Assistentin Thea Lüers, aus [61])

Eindrücklich gibt Allan Gregg, der wesentliche Vermittler und Geldgeber der Rockefeller-Foundation (entscheidend beteiligt auch in der Entstehung des Montreal Institute von Penfield [48]), seine Eindrücke wieder:

„… wir gingen dann zum Vogt-Institut … 3 Stockwerke in einem billigen Apartmenthaus. Eine überraschende Szenerie! Die Vogts haben 17 Jahre gearbeitet mit ärmlichem Equipment und inadäquatem Raum, aber mit einer Verständigkeit und Hartnäckigkeit, welche beide beeindruckend und bewundernswert sind“ (Zitat aus [61]).

Es entstanden umfangreiche Studien, die den Vogts Bekanntheit bescherten und bald eine große Anziehung auf ärztliche Forscher ausübten, die daran als Mitarbeiter oder Gäste mitwirken wollten: Korbinian Brodmann, Max Bielschowsky, Max Lewandowsky, Maximilian Rose, Richard Henneberg, Hermann Oppenheim u. v. m. [56, 83]. Viele Kollegen kamen aus aller Welt nach Berlin zu Besuch. Die Vogts trugen ihre Forschungen sehr aktiv auf der ganzen Welt vor.

Kolleginnen und Kollegen erinnern eindrücklich die beiden Persönlichkeiten [14, 56], so auch Santiago Ramon y Cajal [61]:

„[…] das Ehepaar Cécile und Oskar Vogt im Neurologischen Institut in Berlin, die an einer genauen Kartographie des Gehirns arbeiten, gleich[t] den Astronomen, die ihr ganzes Leben mit photographischer Darstellung und Katalogisierung der Himmelskörper und Nebelflecken verbringen. [… Bis spät in die Nacht] sitzt das Ehepaar Vogt einander gegenüber an dem großen Doppelschreibtisch […]. Dort entstehen ihre Manuscripte über die Störungen der Seele und über die Anatomie des Gehirns und über die Beziehungen zwischen beiden.“ (Cajal, zitiert in [61]).

Was unter diesen Bedingungen bis 1931 entstand, ist schier unglaublich. Von Beginn an ging es u. a. um die Herstellung einer hirnanatomischen Lehrsammlung [55]. 1904 wird berichtet [23, 29]:

„Man wendet sich an das Neurobiologische Institut und wird überschüttet mit Schnittserien des Menschenhirns, mit Serien von Tierhirnen aus allen Klassen und den Photographien eines Teiles dieser Serien, es werden Modelle aller Art zur Verfügung gestellt, Atlanten, die reiche Literatur, kurz, ein wahrer Schatz würde dem jungen Gelehrten vorgelegt, und er könnte, wenn nur seine Aufnahmefähigkeit proportional wäre, zur Menge der Hilfsmittel, in der kurzen Zeit von wenigen Woche als ein kompletter Kenner der Hirnanatomie die Anstalt verlassen“.

Die Neurologische Centralstation wurde 1902 institutionell in die Universität angegliedert (als „Neurobiologisches Laboratorium“) und 1914 zum KWI für Hirnforschung aufgewertet, verblieb aber im bisherigen Rahmen der Wohnung.

Erst 1931 wurde dann mit Eröffnung und Bezug des neu errichteten KWI in Berlin-Buch ein Lebenstraum der Vogts Wirklichkeit. Dies war das erste multidisziplinäre neurologisch-neurowissenschaftliche Institut seiner Art, in der Anlage ähnlich den späteren NINDS/NIH oder dem Montreal Neurological Institute. Am Bucher Institut arbeiteten zeitweise etwa 100 Mitarbeiter [56]. Glanz und Strahlkraft dieser Einrichtung kommt am besten zum Ausdruck in einem Zeitungsbericht von A. Koessler in der Vossischen Zeitung am 20. Dezember 1930 [21]:

„… in Berlin-Buch wurde das neu erbaute Institut für Hirnforschung … zum ersten Mal den Vertretern der in- und ausländischen Presse gezeigt; Geheimrat Planck … war persönlich erschienen; Professor Vogt, der Leiter des Instituts, berühmt seit 1808 … leitete selbst die Besichtigung und hielt einen Vortrag mit Lichtbildern …; …; (es) werden hauptsächlich die normalen menschlichen und tierischen Hirne … untersucht. … Schnitte von phantastisch dünnem Querschnitt [werden hergestellt] … bis zu 35.000 Schnitte … aus einem einzigen Gehirn … reif für das Mikroskop, unter dem man die Zellenstruktur der einzelnen Hirnpartien studieren kann … [sie] werden [danach] in einer Art Kartothek aufbewahrt …: die Kartothek der toten Gedanken; … Neben der anatomischen Abteilung … hat das Institut noch einen wahren Irrgarten der verschiedenen Laboratorien, Werkstätten und Sonderabteilungen; … Der Eindruck, den dieser Wunderbau des sezierten Intellektes bei seinen Besuchern hinterliess, war geradezu überwältigend.“ [21]

Fortsetzung der Forschungen am Institut für Hirnforschung in Titisee/Neustadt und das posthume Erbe der Vogts

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam es bald zu Aktivitäten, die Vogts, deren Verbindungen nach Moskau und Russland und die Beschäftigung jüdischer und ausländischer Mitarbeiter nicht gefielen [31], loszuwerden und O. Vogt aus der Leitung des Instituts zu drängen. Institut und Mitarbeiter wurden durch die SA drangsaliert [83]. Vogt selbst war kein Nationalsozialist, die Vogts nicht in Parteiorganisationen. Das Forscherpaar stand den Nationalsozialisten ablehnend gegenüber [31]. O. Vogt wird aber dafür kritisiert, sich bei diesen teils angebiedert zu haben [30]: Er habe z. B. Führungen für NSDAP-Leute durchgeführt [30]. Die Vogts verloren das Berliner Institut, bevor es zur systematischen Verwendung von Hirnen/Hirnschnitten von Nazi-Opfern kam. Näheres zur Frage, ob sich Präparate aus problematischem Kontext in der Vogt-Sammlung befinden könnten, wird diskutiert bei Martin [31]. Faktisch gab Vogt die Leitung 1934 auf, wenngleich sie formal bis 1937 bestand. Der Nachfolger wurde Hugo Spatz, die Forschungen nahmen dann eine ganz andere Richtung, v. a. neuropathologisch und beinhalteten mit der gezielten Einbeziehung von Euthanasieopfern ethisch verwerfliche Aktivitäten. Nach dem Krieg entwickelten sich andernorts aus dem KWI die Max-Planck-Institute für Hirnforschung. Die Vogts selbst bauten erneut ein eigenes, privates Institut auf, um ihre Arbeiten fortzusetzen, erneut mit Unterstützung der Krupp-Familie: das „Institut für Hirnforschung und allgemeine Biologie“ in Titisee/Neustadt bei Freiburg i. Br. Dorthin konnten sie größere Teile ihrer wertvollen Schnittesammlung mitnehmen. Diese existieren auch heute noch nebst anderem Nachlass in einer einzigartigen Sammlung, bewahrt durch das heutige Cécile & Oskar Vogt Institut für Hirnforschung in Düsseldorf (bisherige Leitungen: Adolf Hopf [1923–2011], gefolgt von Karl Zilles [1944–2020], gefolgt von Katrin Amunts: https://www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-besucher/kliniken/institute/zentren/c-u-o-vogt-institut-fuer-hirnforschung).

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