Einfluss der Schlafumgebung auf die Schlafqualität bei Gesunden: Untersuchung eines neuartigen Zweimatratzensystems

Gruppencharakteristika

Die 30 ProbandInnen (m = 16, w = 14) im Alter von 36 bis 59 Jahren (mittleres Alter 44,8 ± 7,7 Jahre) wiesen eine durchschnittliche Körpergröße von 174,0 ± 7,8 cm und ein durchschnittliches Gewicht von 77,6 ± 12,0 kg auf. Der mittlere BMI betrug 25,5 ± 3,1 kg/m2. Der mittlere Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) beider PSGs betrug 3,7 ± 6,0 1/h.

Schlafstruktur

Es wurden keine Reihenfolgeeffekte nachgewiesen.

Beim Schlaf auf der Testmatratze ZMS traten im Vergleich zur Referenzmatratze SEM eine höhere prozentuale Menge an REM-Schlaf (R-TST; p < 0,05; Abb. 1) und eine geringerer LM-I (p < 0,01; Abb. 2) als auch PLM-I (p < 0,02; Tab. 1) auf. Es traten unter beiden Untersuchungsbedingungen keine PLM mit Arousal auf.

Abb. 1figure 1

Prozentualer Anteil des REM-Schlafs an der Gesamtschlafzeit (R‑TST) für die Zweizonenmatratze (ZMS) und die Standardeinzelmatratze (SEM)

Abb. 2figure 2

Anzahl der Beinbewegungen pro Stunde Schlaf (LM‑I) für die Zweizonenmatratze (ZMS) und die Standardeinzelmatratze (SEM)

Tab. 1 Vergleich der Ergebnisse aus der Polysomnographie (PSG) zwischen dem untersuchten Zweimatratzensystem (ZMS) und der Standardeinzelmatratze (SEM)

Hinsichtlich der Parameter ESL, RSL, SPT, TST, Wake WASO, SE, der prozentualen Anteile von N1, N2 und N3 sowie des Arousal-Index, der Anzahl der Wachphasen und der Anzahl der Lagewechsel pro Stunde Schlaf traten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden untersuchten Matratzen auf (Tab. 1).

Fragebögen

Der Schlaf führte zu einer Verringerung der KSS sowohl bei der ZMS (5,6 ± 1,4 vs. 4,2 ± 1,7; p = 0,003) als auch bei der SEM (5,3 ± 1,4 vs. 4,2 ± 1,7; p = 0,009). Es gab keine Unterschiede in der mittleren Differenz von Morgen- und Abend-Erhebung der KSS zwischen der ZMS (−1,4 ± 2,1) und der SEM (−1,1 ± 2,1).

Zwischen beiden Matratzen gab es am Morgen nach dem Schlaf keine Unterschiede für die Fragebögen KSS sowie für die ASTS-Skalen „positive Stimmung“ (6 Items), „Trauer“, „Hoffnungslosigkeit“ und „Zorn“ (je 3 Items).

Bezogen auf die Fragen zum Komfort mittels des Fragebogens SK fanden sich keine signifikanten Unterschiede im Rand-Homogenitätstest für gepaarte ordinalskalierte Variablen (Antwortmöglichkeiten: sehr gut, gut, teils/teils, schlecht, sehr schlecht). Ein Großteil der Studienteilnehmenden bewertete die Schlafqualität sowohl auf der untersuchten ZMS (86,7 %, N = 26) als auch auf der Referenz, der SEM, (90 %, N = 27) als mittel bis sehr gut.

Die Frage, ob und wenn ja, welchen Einfluss die Matratze auf die subjektive Schlafqualität hat, gaben nach Schlaf auf der Testmatratze ZMS 53,4 % und auf der Referenzmatratze SEM 31,7 % der Studienteilnehmenden „mit einem positiven Einfluss“ an. Die Unterschiede sind jedoch nicht signifikant (Rand-Homogenitätstest).

Mit Bezug auf die von den Teilnehmenden berichteten Schmerzen am Morgen nach der Schlafnacht ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Matratzen (Chi-Quadrat-Test nach Pearson). 21 von 30 ProbandInnen bewerten die Matratzen dabei subjektiv nicht unterschiedlich.

Auch bezüglich der Wirbelsäulenentlastung gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Matratzen. Sie wurden in zwei Dritteln der Fälle (N = 18) nicht unterschiedlich beurteilt. Zu ähnlichen Ergebnissen führte auch die Frage nach der Druckentlastung bezogen auf den Schulterbereich. Für beide Matratzen gaben hier wie auch bei der Frage zur Wirbelsäulenentlastung je nur zwei Personen negative Effekte an. Die Mehrheit berichtet somit über keine oder aber über positive Wirkungen der Matratzen auf die Schultern. Ein dementsprechendes Bild ergab sich bei der Frage nach der Entlastung des Beckens. Bezüglich der Entlastung der Extremitäten zeigten sich bei beiden Matratzen auch keine Unterschiede.

Die Analyse des SF‑A zeigte keine Unterschiede zwischen der Beantwortung der Items „Wie haben Sie vergangene Nacht geschlafen?“ und „Befindlichkeit am Morgen“ unter den beiden Matratzenbedingungen.

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