Prof. Dr. Peter König (1944–2022)

Am 15.12.2022 verstarb Prim. i. R. Univ.-Prof. Dr. Peter König, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie vollkommen unerwartet in seinem 78. Lebensjahr.

Peter König wurde am 03.09.1944 in Wien geboren. Die Stadt war von den Bombardements schwer gezeichnet. Er war das einzige Kind von Maria und Josef König. Seine Mutter führte einen Damen-Schneiderbetrieb, der Vater fungierte in seinen letzten Berufsjahren als Schulinspektor für Volks- und Hauptschulen in Wien. Seine pädagogische Einstellung war stark von der Reformpädagogik und dem sozialen Miteinander geprägt. Aus diesem Grund wurden für Peter König öffentliche Schulen mit Schwerpunkt in sprachlichen, naturwissenschaftlichen und künstlerischen Unterrichtsinhalten gewählt. Ebenso hat er viele Auslandsaufenthalte in England absolvieren dürfen, wobei er sich perfekte Sprachkenntnisse erworben hat.

Seine medizinisch universitäre Ausbildung hat er ebenso in Wien absolviert, wie auch seine Facharztausbildung für Psychiatrie und Neurologie. Er hat oft erzählt, dass seine Entscheidung für die Psychiatrie geprägt war von seinem Interesse für Philosophie und Kunst, insbesondere Kunst psychisch Erkrankter.

Er wirkte maßgebend am Aufbau der psychiatrischen Intensivstation an der Universitätsklinik Wien mit, war in diversen Spezialgebieten tätig, bevor er dann 1978 als damals österreichweit jüngster Primarius für Psychiatrie an das Landeskrankenhaus Rankweil berufen wurde. Dort war er bis zu seiner Pension tätig.

Unter dem Motto „Zuwendung ersetzt das Schloss“ hat Peter König die Öffnung und Reformierung der modernen Psychiatrie forciert. Es war immer das oberste Ziel seiner Arbeit, der Öffentlichkeit das Bild einer Psychiatrie zu vermitteln, die transparent, human und therapeutisch hochstehend ist. In diesem Sinne hat er den PatientInnen stets die modernsten Behandlungsmethoden ermöglicht, hat die Intensivstation für Schädelhirntrauma Patienten etabliert, sämtliche geschlossene Abteilungen geöffnet und erstmals auch eine Station für psychisch erkrankte Jugendliche in Vorarlberg eröffnet. Zur Umsetzung seiner Visionen hat er sich auch klar gegen Widerstände gestellt.

Sein Interesse galt der biologischen Psychiatrie, er hat aber auch den hohen Stellenwert der Psychotherapie gesehen und in die ärztliche Ausbildung integriert, als dies noch nicht verpflichtend war. Seine Habilitation zum Thema Morbus Fahr 1987 an der Universität Wien spiegelt dieses biologische Interesse ebenso wieder, wie auch die zahlreichen Publikationen in namhaften Journals zur Psychopharmakologie, EKT, TMS, Epidemiologie, um nur einige Themen zu nennen. Er war Mitglied nationaler und internationaler wissenschaftlicher Vereinigungen. Peter König war stets um die Weitergabe seines Wissens bemüht, so hat er auch eine Lehrtätigkeit ab 1993 and der Universität Innsbruck aufgenommen und an der fundierten Ausbildung für Psychiatriepflegekräfte mitgewirkt. Während einer Dekade war er Vertreter Österreichs in der europäischen Fachärztevereinigung UEMS und engagiert in der europaweiten Angleichung der Ausbildung.

Wir durften Dr. Peter König als stets für neue Ideen offenen, klaren, prägnanten und rückhaltgebenden Chef erleben. Er hatte einen hohen Leistungsanspruch an sich, die Qualität der Ausbildung und uns als JungärztInnen. Es war ihm wichtig stets ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter zu haben.

Im Privatleben hat er sich neben seiner Familie, vor allem dem Reisen und der Kunst gewidmet. Seine über 30-jährige Tätigkeit als Primarius am Landeskrankenhaus Rankweil und seine vielseitige Persönlichkeit werden uns stets in Erinnerung bleiben. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

留言 (0)

沒有登入
gif